Donnerstag, 20. Januar 2011

Besuch aus Hamburg :)

Es ist jetzt schon ne ganze Weile her, dass ich mich das letzte mal gemeldet habe, und das hat auch einen guten Grund: ich hatte Besuch von meiner Schwester hier in Buenos Aires und deswegen wenig Zeit mich um meinen Blog und meine Berichte zu kümmern. Dafür möchte ich mich entschuldigen. Doch als "Entschädigung" bekommt ihr jetzt Buenos Aires und mein Leben hier noch einmal von einer anderen Seite zu sehen, aus de Sicht meiner Schwester!

Hiermit übergebe ich also das Wort an Gesa:

Nun sind die 3 Wochen um, die ich in Buenos Aires verbringen konnte. Ich kam dort an Heiligabend an, jedoch mit Verzögerung der Koffer, und konnte miterleben wie Weihnachten denn außerhalb von Deutschland gefeiert wird. Ich war jedoch so kaputt, dass ich schon sehr früh eingeschlafen bin und das Geschenke auspacken und das Feuerwerk verpasst habe. Sie hatten es dort so geregelt, dass die Erwachsenen untereinander Namen ziehen und den dann als Einzigen beschenken, also Julklapp. Ich habe von Alejandro, dem Gastvater, eine Tasche geschenkt bekommen, die er erstaunlicherweise wirklich gut ausgesucht hat. Am nächsten Tag haben wir uns die Stadt angeguckt und in der Woche habe ich mit Anneke in der Einrichtung Los Luceros gearbeitet. Dies fiel am Anfang jedoch für mich weg, da ich mir einen Sonnenstich in der Stadt geholt hatte und erst mal völlig flach lag. Auch erlebte ich dort noch Silvester, was aber nicht so den Unterschied zu Deutschland machte. Wir feierten dies klein mit der Gastfamilie, was aber auch völlig gereicht hat. Auch haben wir um 20:00 (also Mitternacht in Deutschland) an die Deutschen gedacht und den Jahreswechsel auch schon mit ihnen mitgefeiert :)

In der 2. Woche haben wir in Los Luceros alles geputzt, in der letzten Woche konnte ich noch die Kinder kennen lernen, die nicht gekommen waren, als wir geputzt hatten und die Zeit war dann auch schon wieder vorbei.
Am Anfang erschien mir die Zeit viel länger als im Nachhinein und ich hatte mich gerade so richtig "eingelebt" und habe gemerkt, dass ich mit der Zeit viel mehr von der Sprache verstehe, jedenfalls den Sinn, als am Anfang.
Zurückblickend kann ich sagen, dass es viel Spaß, jedoch auch oft viel Anstrengung war, vor allem wegen der Hitze. Alle, die ich dort kennenlernen konnte, waren total nett und ich wurde, obwohl ich nicht spanisch spreche, nicht ausgeschlossen oder ähnliches.
An dieser Stelle möchte ich mich auch nochmal bei meinen Eltern, Opa, meinen Gasteltern und vor allem bei meiner Schwester bedanken, die mich 3 Wochen aushalten musste. Ich hoffe mal, es war für sie nicht allzu schlimm. ;-)
Ich habe viele interessante Erfahrungen in Buenos Aires gemacht und hoffe, dass Anneke dieses Jahr dort noch genießt.
Nun sitze ich im Flugzeug nach Hamburg und werde wieder frieren müssen, jedoch hab ich doch ein Stück Sonne mitgenommen, denn vom dem Schneechaos, das hier bei meiner Abreise noch herrschte, ist nichts mehr zu sehen.
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So, Ich bins wieder :) Ich muss sagen ich habe mich sehr gefreut mal Besuch zu bekommen und hatte sehr viel Spaß mit meiner Schwester (wie man ja vielleicht auch sehen kann :)).
Ich melde mich bald wieder. Aber erst mal fahre ich mit den Kindern aus Los Luceros für eine Woche ans Meer! Also, Bis bald!

Sonntag, 2. Januar 2011

17.12.-22.12.2010 Zwischenseminar in Buenos Aires

Für das Zwischenseminar wurden alle Freiwilligen aus Chile, Uruguay und Argentinien nach Buenos Aires in das Hotel Bauen eingeladen. Dort verbrachten wir 4 Nächte (die 5. Nacht verbrachten die meisten zusammen bei der Gastfamilie einer Freiwilligen… dazu später mehr).
Glücklicherweise musste ich nicht alleine das Hotel suchen, sondern fuhr zusammen mit Martin in die Innenstadt, wo wir an der Subte-Stationen gleich noch ein paar andere Freiwillige trafen und uns gemeinsam mit unseren Koffern und Rucksäcken einen Weg durch die Menschenmassen auf den Straßen zum Hotel suchten. Dort angekommen mussten erst mal alle anderen begrüßt, die Zimmer verteilt und der nächste Treffpunkt ausgemacht werden.
Unser erstes Mittagessen aßen wir im Hotel und unser erstes Treffen fand in einem gemieteten Raum des Hotels statt (der zum Glück mit einer Klimaanlage ausgestattet war!). Wir besprachen die nächsten Tage und aßen dabei deutsche (!) Schokolade. Später bekamen wir noch Besuch von einem Mann, der uns etwas über die Geographie Argentiniens und Chiles erzählte … und von seiner letzten Reise zur Antarktis auf der es einige Probleme mit dem Schiff auf dem Rückweg gab.
Abends hatten wir dann unsere erste Tangotanzstunde bei Julia und Pablo. Leider musste diese im Foyer des Hotels stattfinden, weil es keinen anderen Raum für uns gab, aber das war noch ganz in Ordnung. Am Abend fielen einfach viele müde ins Bett, andere gingen noch feiern oder machten einen Abendspaziergang durch die Stadt (so wie ich).

Am nächsten Tag betrachteten wir die ersten 3 oder 4 Monate die wir alle schon an unserer Dienststelle verbracht hatten und malten jeder eine wunderschöne Kurve zu diesen Monaten. Zwischendurch blieb außerdem noch Zeit shoppen zu gehen und da unsere Tanzlehrer abends keine Zeit hatten, verlegten wir die Tanzstunde auf Vormittags.
Am Abend fand auf der Avenida Corrientes die Nacht der Bücher statt. Alle Buchläden hatten geöffnet und auf der abgesperrten Straße fanden Lesungen statt.


Am Sonntag hörten wir 2 weitere Vorträge die Argentinien als Land und seine Kultur betrafen: einer war über die Pueblos Originarios, die Ureinwohner Argentiniens und der andere zur politischen aktuellen Situation des Landes und über den Peronismus. Ich konnte beiden Vorträgen kaum folgen denn sie wurden beide auf spanisch gehalten und ich war zusätzlich noch ziemlich müde. Das erging nicht nur mir so denn zur Tanzstunde erschienen auch nur müde Gesichter und ich möchte wetten ich war nicht die einzige die früh ins Bett ging.

Am nächsten Tag dann hörten wir einen Vortrag über das Hotel Bauen das seit einigen Jahren ein „besetztes Hotel“ ist (das bedeutet, dass die Arbeiter vor einigen Jahren als das Hotel pleiteging die Kontrolle übernommen haben und heute das Hotel gemeinsam führen. Sowas gab es zu dieser Zeit oft in Argentinien aber meistens betraf es Fabriken und nicht Hotels). Am Nachmittag besuchten wir sogar noch eine besetzte Kleiderfabrik .
Dann brach der letzte Abend unseres Seminars im Hotel an und nach der letzten Tanzstunde fuhren wir gemeinsam auf eine Milonga (eine Tangotanzveranstaltung) um unser erlerntes Können zu präsentieren… das ging auch mehr oder weniger gut. Danach versammelten sich noch viele von uns auf dem Dach des Hotels, verbotenerweise, um die Mondfinsternis zu bestaunen. Obwohl es wohl die längste Nacht des Seminars war, war ich am nächsten Morgen kaum müde als wir das Hotel verließen.

Unsere letzte Einheit machten wir in der einzigen Waldorfschule in der Innenstadt (wo auch eine Freiwillige von uns ist). Die Einheit bestand aus einem Vorblick, aus dem was wir uns vornehmen für den Rest des Jahres und wie wir es umsetzten wollen. Danach löste sich der größte Teil der Gruppe auf um nach Hause zu fahren (wie ich) oder was zum Mittag zu essen. Abends trafen wir uns dann alle bei der Gastfamilie einer Freiwilligen, die zusätzlich auch mit den Leitern unseres Seminars gut befreundet ist, zu einem Asado und zum Baden in deren Pool :) Die meisten übernachteten auch dort und nur einige fuhren nach Hause.

Alles in Allem war es ein schönes Seminar mit einem tollen Abschluss!
(auf den Bildern seht ihr:
1. Das Hotel BAUEN in der Straße Callao
2. Georg (einer unserer Teamer) der auf dem Weg zu der besetzten Fabrik den Reiseführer spielt ;)
3. die verbotene (aber auch verboten schöne) Aussicht vom Dach des Hotels (ca. 22. Stock) während der Mondfinsternis)