Los Luceros

Dieses Schild begrüßt einen am Eingang
zu LOS LUCEROS
„Luceros de Benavidez“ oder „Los Luceros“ liegt in dem Problemviertel Tigre in Buenos Aires, der Hauptstadt Argentiniens. Die Einrichtung wurde von Maria Marta Chame gegründet und betreut nachmittags Kinder aus dem Viertel.
Die gemeinnützige Einrichtung basiert auf der Grundlage der Waldorfpädagogik und bietet den ca. 35 Kindern, die sie täglich betreut, schulische Unterstützung, unterschiedliche Kunstwerkstätten und einen Garten. Die Kinder erhalten außerdem jeden Tag eine warme Mahlzeit. Man möchte den Kindern, deren Alltag meist durch Armut und Perspektivlosigkeit dominiert wird, die Möglichkeit geben, sich individuell, künstlerisch und schulisch zu entwickeln und sich in ihrem Sein zu stärken, damit sie als Mensch in der Gesellschaft einen würdigen Platz einnehmen können.
Das Projekt finanziert sich ausschließlich durch Spenden und aus Geldmitteln der Kommune und ist somit immer auf Hilfe angewiesen.


Das waren die Informationen, die mich dazu veranlassten dieses Projekt durch meine Hilfe zu unterstützen. Inzwischen habe ich aber auch eigene Informationen gesammelt. Seit fast 2 Wochen arbeite ich jetzt dort und möchte jetzt hier einmal den Ort an sich und einen typischen Tagesablauf dort darstellen.

Der Stadtteil Benavidez, in dem Los Luceros liegt, ist sehr verarmt, die Häuser sind baufällig und von behelfsmäßigen Zäunen umgeben, fast jedes Fenster ist vergittert und die Straßen sind staubig (oder matschig) und verdreckt. Überall laufen zerzauste Straßenköter herum und suchen nach etwas essbarem im Müll.
Wenn man nun jedoch Los Luceros durch das große rote Tor betritt, betritt man eine Oase in Benavidez. Grüne Wiesen, Obstbäume, ein Gemüsegarten, Gebäude in die es nicht hereinregnet und sogar ein Pool sind umgeben von einer hohen Hecke. Nach diesem Tor kann man den meisten Schmutz der Straße hinter sich lassen und sich wohlfühlen.
Auf dem Gelände stehen mehrere Gebäude: das Wohnhaus von Maria Marta Chame, der Gründerin des Projekts, mit einer Bibliothek in der die Kinder Hausaufgaben machen können, ein Haus in dem früher Freiwillige gewohnt haben, das jetzt aber leer steht und ein Gebäude in dem sich eine Küche, ein Essensraum, eine Werkstatt und ein Musikzimmer befinden.
Die Kinder (zur Zeit etwa 10-20, je nach Wetter) kommen täglich zwischen 14 und 15 Uhr nach der Schule hier her. Mit der Unterstützung von Marcia (Mitarbeiterin) und Flor (Tochter von Maria Marta) machen sie ihre Hausaufgaben in der Bibliothek. Wer keine Aufgaben auf hat, hilft der Köchin (Blanca) in der Küche oder darf in der Werkstatt basteln, häkeln, stricken, malen usw. Auch im Gemüsegarten helfen die Kinder gerne mit oder sie üben im Musikzimmer Gitarre, Klavier und Flöte spielen. 2 mal in der Woche gibt es außerdem einen Kung-Fu Workshop und Computerunterricht; Einmal die Woche einen Folklore Tanzkurs.
Um 16 Uhr gibt es die Merienda, die Teepause. Es gibt Mate und Brot mit „Dulce“ (das ist ähnlich wie Marmelade). Manchmal gehen die Kinder danach mit einigen Betreuern auf einen nahen Fußballplatz um dort zu spielen. Bei Regen werden im Essensraum einfach ein paar Brett- und Kartenspiele gespielt. Um 19 Uhr gibt es denn ein warmes Abendbrot.
Samstags sieht der Tagesablauf etwas anders aus: die Kinder kommen bereits um 10 Uhr und es wird mehr oder weniger zusammen gefrühstückt. Danach gehen meist alle in die Werkstatt oder arbeiten mit Gabriel und Andres („Experten“ für biodynamischen Anbau) im Garten. Zum Mittagessen gibt es Pizza auf die Hand und danach räumen alle gemeinsam auf. Gegen 15 Uhr schließen dann die Tore von Los Luceros zum Wochenende.

Ich habe jetzt schon einige Personen erwähnt, die in Los Luceros arbeite, doch das sind bei weitem nicht alle. Außer den Freiwilligen aus Deutschland die wie ich dort für einige Zeit arbeiten, gibt es auch noch einige argentinische Mitarbeiter die, soweit ich weiß, ehrenamtlich dort mithelfen. Manche helfen bei den Hausaufgaben, andere machen mit den Kindern Workshops und vieles mehr (so genau hab ich da noch keinen Überblick).
Ich habe auch erwähnt, dass Maria Marta dort wohnt. Das jedoch nicht alleine denn dazu kommen noch 2 Hunde und 3 Katzen. Auch die Nachbarn des Projekts haben einen Hund und 3 süße Welpen, die sich manchmal über das Gelände von Los Luceros tollen. Die Nachbarn Marcelo und seine Frau helfen auch manchmal im Projekt im Garten oder in der Küche.



Der Blick vom Eingangstor auf das Gelände: Links das Wohnhaus von Maria Marta mit der Bibliothek,
Geradeaus der Essensraum, dahinter die Küche
(zwischen diesen Gebäuden führt ein Weg zum früheren Wohnhaus der Freiwilligen).
Rechts die Werkstatt (Taller) in der gebastelt wird und ein Raum zur Aufbewahrung von
gespendeter Kleidung die immer Monatgs verkauft wird zu Gunsten der Einrichtung.
 


Der Blick nach rechts vom Eingangstor aus: ganz rechts "La Pileta" (der Pool), geradeaus das Wohnhaus von Maria Marta mit de Bibliothek zum Hausaufgaben machen. 
  


Der Blick nach links vom Eingangstor: ganz rechts noch der "Taller", geradeaus entsteht ein neues Gebäude zur Aufbewahrung von Werkzeugen und ähnlichem (das Gebäude dahinter ist das Wohnhaus der Nachbarn),
hinter dem Baum führt der Weg in den Gemüsegarten (Huerta).