Mittwoch, 29. Dezember 2010

3 meses, 3 semanas y 3 dias!

Heute sind es genau 3 Monate, 3 Wochen und 3 Tage nach meiner Ankunft in Argentinien. Ich hoffe ihr habt alle meine 3 Berichte schon bekommen und lest fleißig meinen Blog. Demnächst kommt dann auch, etwas verspätet, ein Bericht über mein Zwischenseminar, das ich vom 17.12. bis zum 22.12. hatte und natürlich ein Bericht über das etwas andere Weihnachten im Pool und mit Feuerwerk statt mit Schnee und besinnlichem Kerzenschein.
Ansonsten gibt es noch frohe Neuigkeiten: meine Schwester ist zur Zeit hier zu Besuch und obwohl sie sich als erstes mal einen Sonnenstiech geholt hat, freue ich mich sehr, dass sie da ist :) (es geht ihr auch schon wieder besser...).
In Los Luceros wird jetzt der Sommer vorbereitet. Der Pool wird geputzt und ist hoffentlich bald einsatzbereit damit die Kinder Schwimmunterricht bekommen können.
Die Hitze zur Zeit ist ein bisschen ungewohnt und meine Lieblingsarbeit ist das Gießen im Garten mit dem Schlauch... wobei ich natürlich nie trocken bleibe. Aber dafür bin ich so braun wie wahrscheinlich noch nie in meinem Leben und der Sommer fängt grad erst an!
Insofern wünsche ich euch also einen guten Rutsch ins neue Jahr und sende auch sonnige Grüße
Eure Anneke

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Experiment Gemüsegarten

Beginn: Ende Oktober
Seit einigen Wochen nun haben wir eine kleine Neuerung im Garten. Anfangs waren alle Beete für Los Luceros gedacht: was gesät und geerntet wurde, wurde von Blanca für das Abendessen verwendet. Doch jetzt entstanden im hinteren Teil des Gartens noch viele neue Beete, die für die Kinder sind. Im Moment haben wir 7 Gruppen, die jeweils für ein Beet zuständig sind. Meistens sind die Kinder in einer Gruppe Geschwister denn das, was sie ernten, dürfen sie mit nachhause nehmen.
Unter der Woche passiert nicht viel mit den Beeten. Ab und zu kommt eines der Kinder um beim gießen, Unkraut zupfen und ernten zu helfen, aber das Meiste passiert samstags. Samstags kommen die „Gartenleute“. Anfangs handelte es sich nur um 2 junge Männer, die sich mehr oder weniger mit den Themen Gemüsegarten und Biodynamik auskannten und mir (und später auch Martin) samstags immer halfen und erklärten, was wir in der kommenden Woche alles tun könnten oder sollten. Inzwischen kommen samstags mindestens 5 Leute mehr (wechselnde Besetzung), die im Garten helfen.
Ein Samstag in Los Luceros beginnt für die Kinder um halb 10. Es gibt Mate Cocido und Brot mit Dulce wie es es sonst unter der Woche zur Merienda gibt. Bis um 12 Uhr wenn es Pizza gibt, machen dir Kinder meist Besen aus alten Plastikflaschen mit Hilfe von Blanca. Die „Gertenleute“ kommen irgendwann vor dem Mittag an und beginnen gleich mit der Arbeit im Garten während die Kinder um 12 Uhr Mittagessen (immer Pizza :)). Danach beginnt der Garten- Workshop. Zusammen mit allen Freiwilligen machen wir zuerst einige Rhythmen mit den Kindern im Kreis. Danach kommt der „Unterricht“. Dort behandelten wir schon Themen wie Radieschen, Karotten oder Kartoffeln und die Kinder arbeiten jedes Mal begeistert an Heftchen in die sie Texte und Bilder zu dem jeweiligen Thema einkleben. Zum Schluss kommt meistens noch ein Spiel (Ticken oder ähnliches) und dann arbeiteten alle noch eine Zeit lang zusammen im Garten.
Das Ziel dieses „Experiments“ ist also, dass die Kinder lernen, für ein Beet zu sorgen und auch das Gelernte zuhause anwenden können. Aus diesem Grund sind einige der „Gertenleute“ auch ab und zu bei den Kindern zuhause und pflanzen für sie und deren Familien z.B. Tomaten oder Kürbisse.
Die erfolge kann man auch schon in unserem Garten begutachten: die Beete der Kinder sind voll von Tomaten, Mangold, Radieschen und Kürbispflänzchen. Nur eins müssen die Kinder noch lernen: das Geerntete auch mitzunehmen. Im Moment landet alles, was die Kinder ernten, entweder direkt im Magen oder eben doch bei Blanca in der Küche weil sie es dort oder woanders vergessen.
Insgesamt sind sie jedoch mit Begeisterung dabei und freuen sich immer im Garten zu arbeiten.
Das Thema heute: Karotten :)

Donnerstag, 9. Dezember 2010

3 Monate!

Zum 3-monatigen gibt es nicht nur neue Fotos auf meinem Blog, es gibt jetzt auch eine Seite bei Flickr bei der ihr euch bequem meine Fotos in einer Diashow anschauen könnt ;)
http://www.flickr.com/photos/trotamundos-anneke-jansen/

Dazu gibt es noch meinen offiziellen Zwischenbericht, der von allen „weltwärtslern“ nach 3 Monaten verfasst werden muss.


Nach 3 Monaten hier in Argentinien in meiner Dienststelle Los Luceros de Benavidez habe ich mich schon ganz gut in den Arbeitsalltag und die Arbeitsweise dort eingefunden.
Von meinem Dienstantritt am 8. September 2010 bis Anfang November waren meine Arbeitszeiten von 12-19 Uhr und samstags von 10-15 Uhr (einen Samstag im Monat habe ich frei). Ab dem 1. November wurde meine Arbeitszeit in der Woche jedoch um eine Stunde zurückgelegt (13-20 Uhr), wegen der zunehmenden Hitze und Sonne über die Mittagszeit. Meine Arbeitsbereiche waren jedoch die gleichen (nur die Reihenfolge hat sich etwas geändert). Nach wie vor ist es als erstes, wenn ich ankomme, meine Aufgabe, den Raum, in dem gegessen und gespielt wird, und die Bibliothek, in der die Kinder ihre Hausaufgaben machen, sauber zu machen und aufzuräumen. Danach mache ich auch noch, je nach Wetterlage, draußen etwas sauber, putze die Küche oder beginne Heftchen (Cuadernos) für die Kinder zu machen oder andere anstehende Dinge zu erledigen.
Ab 14 Uhr kommen die ersten Kinder, die mir bei den jeweiligen Aufgaben helfen oder ab 14:30 Uhr zum Musikunterricht mit Martin (dem anderen Freiwilligen hier) gehen. Ab 15 Uhr ist es meine Aufgabe, die Merienda (die Teepause) vorzubereiten. Es gibt Brot mit Dulce und für die Kinder Mate Cocido oder Milch. Die Merienda ist um 16 Uhr und danach gibt es meistens eine kleine Runde mit allen, in der wir etwas Rhythmisches machen und danach eine kurze Zeit, in der die Kinder spielen können oder wir gehen mit ihnen auf einen nahen Fußballplatz, auf dem sie Fußball und Hockey spielen können. Ab ca. 17 Uhr beginnen die „Workshops“ für die Kinder. Martin und ich gehen dann in den Gemüsegarten (eventuell auch mit 1 oder 2 Kindern), um dort zu arbeiten. Manchmal helfe ich bis um 19 Uhr aber auch noch mit in der Küche beim Kochen oder Salat machen für das Abendessen. In der ersten Zeit bin ich, wenn die Kinder zum Abendessen gerufen wurden, immer gegangen, doch jetzt, wo ich bis 20 Uhr dort arbeite, esse ich meistens mit. Danach helfe ich noch beim Aufräumen und Abwaschen in der Küche.
Jeder Tag hat noch seine eigenen kleinen Besonderheiten, denn einmal die Woche haben einige Kinder FolkloreTanz, zweimal die Woche wird Kung-Fu angeboten und jeden Tag kommen andere Lehrer oder Freiwillige, die mit den Kindern Hausaufgaben oder andere Workshops machen. Regelmäßig kommt auch der Arzt.
Samstags kommen dann immer „die Leute vom Garten“. Anfangs handelte es sich nur um 2 junge Männer, die sich mehr oder weniger mit den Themen Gemüsegarten und Biodynamik auskannten und mir (und später auch Martin) samstags immer halfen und erklärten, was wir in der kommenden Woche alles tun könnten oder sollten. Inzwischen kommen Samstags mindestens 5 Leute mehr (wechselnde Besetzung), die im Garten helfen. Außerdem haben wir durch etliche neue Beete die Möglichkeit bekommen, den Kindern in kleinen Gruppen jeweils eins zur Verfügung zu stellen. Sie säen etwas, gießen, zupfen Unkraut und dürfen die geernteten Sachen mit nach Hause nehmen. Begleitend dazu machen die „Gartenleute“ jeden Samstag eine kleine Unterrichtsstunde, in der sie zB schon die Themen Erde, Radieschen, Karotte und Kartoffel besprochen haben. Samstags habe ich also kaum etwas zu tun, denn es sind sowieso viele Erwachsene da, um sich um die Kinder zu kümmern und bei den „Unterrichtsstunden“ fühle ich mich auch eher als Schüler. Um 12 Uhr gibt es immer Pizza und da helfe ich manchmal etwas in der Küche.
Für Veranstaltungen außerhalb meiner Arbeitszeiten muss ich ebenfalls immer zur Verfügung stehen, denn bei Unternehmungen mit den Kindern oder Spendenveranstaltungen zu Gunsten von Los Luceros wird jede Hand gebraucht.
Das Verhältnis zu Maria Marta (der Gründerin von Los Luceros) wurde schon von vielen anderen Freiwilligen als schwierig beschrieben und ich muss zugeben, obwohl sich wohl schon vieles verbessert hat, dass auch ich manchmal meine Schwierigkeiten mit ihr habe.
Trotzdem kann ich ohne schlechtes Gewissen behaupten, dass es mir sowohl in Los Luceros, als auch in meine Gastfamilie und allgemein in Buenos Aires sehr gut gefällt.

Sonnige Grüße aus Argentinien,
Anneke Jansen