Montag, 30. Mai 2011

7 meses, 7 semanas, 7 dias

Die 777 täuscht leider nur Anfangs darüber hinweg, dass ich schon bald 9 Monate hier bin und sich meine Zeit hier dem Ende zuneigt. Noch bleiben mir 4 Monate und langsam muss ich mich entscheiden, was ich noch von Argentinien sehen will, welche Projekte ich noch umsetzen will und was ich noch unbedingt machen muss (für Tipps oder Ideen bin ich immer zu haben!). Aber ich muss auch schon daran denken, was ich denn nach den 4 Monaten machen will (auch da wäre Hilfe sehr willkommen... ich glaub aber, dass muss ich alleine schaffen *seufz*).


Nunja, was gibts neues hier in Buenos Aires? Ich werde bald umziehen. Meine Gastfamilie braucht mein Zimmer wieder und eigentlich war am Anfang auch ausgemacht gewesen, dass ich nur 3 Monate bleibe. So ziehe ich jetzt also in eine WG, in das Haus eines Freundes, wo bereits 3 Argentinier und 2 Deutsche wohnen und in dem ich mich eigentlich schon seit einer ganzen Zeit zuhause fühle und das auch viel näher an LosLuceros liegt (20 Min Fußweg!!!!). Eine gute Nachricht also, über die ich mich sehr freue!


Desweiteren wird in Los Luceros bald mit Um- und Neubauten begonnen. Durch eine Geldspende aus Deutschland wird der Neubau einer Bibliothek ermöglicht, sowie die Vergrößerung der Küche, eine Essensdurchreiche zum Essensraum und der Neubau eines Klos das von mehreren Räumen betreten werden kann. Diese Arbeiten müssen alle in den nächsten 4 Monaten erledigt werden und es wird nicht einfach den normalen Betrieb für die Kinder aufrechtzuerhalten, was wir jedoch selbstverständlich tun.


Seit schon fast 2 Monaten (aber ich glaube ich habe es hier noch nicht erwähnt) haben wir eine neue deutsche Freiwillige im Projekt: Nicola. Sie macht hier ihr Praktikum für ihr Studium Soziale Arbeit und kommt 4 mal die Woche um uns zu unterstützen.


Das wars erst mal von mir!

Bis Bald und grüßt mir den Frühling da oben in Deutschland!

Anneke

Samstag, 14. Mai 2011

Mein Zirkusprojekt

Seit dem 21. März 2011


Ich hab schon seit langen darüber nachgedacht, wie ich mich endlich auch mal persönlich in Los Luceros einbringen könnte. Phillip, mein Vorgänger, hatte zum Beispiel ein kleines eigenes Bauprojekt in Luceros. Das Häuschen, das er dabei errichtete, ist jetzt Aufbewahrungsort für die gespendete Kleidung die Montags immer verkauft wird und die Nähwerkstatt in der es Dienstags einen Nähworkshop für die Mädchen gibt. Und Martin hatte bereits von Anfang an durch seinen Akkordeon-Unterricht einen eigenen Bereich und hat jetzt auch noch die meiste Verantwortung im Garten übernommen. Obwohl ich mit der Zeit auch immer mehr selbstständig in der Küche arbeitete, wollte ich auch mit den Kindern etwas machen. Da ich selbst früher unheimlichen Spaß daran hatte Zirkus zu spielen und Kunststücke einzuüben, hatte ich die Idee, das selbe mit den Kindern zu tun. So entstand also mein eigenes Projekt!
Meine Idee war, den Kindern einige Kunststücke und Zaubertricks beizubringen, um diese später vorzuführen. Nachdem ich die Idee schon im Januar vorgebracht hatte und sie auch begeistert angenommen wurde, wurde der Beginn aber immer nach hinten verschoben. Erst kam die Reise dazwischen, dann mein Urlaub. Doch danach konnte es losgehen. Jeden Montag und Donnerstag habe ich jetzt eine halbe Stunde, in der ich den Kindern z.B. jonglieren, auf Stelzen laufen, Diabolo spielen und einige Zaubertricks beibringe. Balancieren und Stelzen laufen stellt sich für die Kinder ungewöhnlich schwer dar, jonglieren dagegen können einige schon und ich konnte es auch schon 2 Mädchen beibringen. Insgesamt freuen die Kinder sich schon immer auf die halbe Stunde. Vielleicht auch, weil es für sie mehr spielen ist als lernen, aber da ich bisher trotzdem schon Erfolge erzielen könnte, sehe ich nicht die Notwendigkeit daran etwas zu ändern und einen „strengen Unterricht“ daraus zu machen.
Nach und nach kommen immer neue Dinge zu meinem Workshop dazu durch den Einfluss und die Ideen von Leuten, die davon hören oder es sehen. So kam die Idee für die Stelzen zum Beispiel von Martin und Esteban (einer von den „Gartenleuten“) schlug das vor, was ihr auf dem letzten Bild sehen könnt (keine Ahnung wie das heißt oder wie man es beschreiben kann deswegen schaut einfach :)). Mit den Zaubertricks bin ich noch nicht so gut voran gekommen. Auch wenn ich früher begeisterte „Hobby-Zauberin“ war, reicht es noch nicht, um den Kindern wirklich etwas zu zeigen. Doch noch habe ich ein wenig Zeit bis zu der Aufführung! Und bis dahin werde ich weiter berichten wie es voran geht!

























Freitag, 6. Mai 2011

Zurück in Los Luceros (seit dem 21. März 2011)

Seit ich aus dem Urlaub zurück bin sehen meine Wochen in Los Luceros etwa so aus: Montags bin ich neben den üblichen Pflichten wie putzen, aufräumen und Merienda vorbereiten noch alleine zuständig für das Abendessen, da Blanca mit unserer Feria beschäftigt ist (anfangs hatte ich immer noch Hilfe von Maria Marta aber inzwischen wurde mir hierfür alleine die Verantwortung übertragen). Außerdem mache ich montags nach der Merienda jetzt einen Zirkus-Workshop mit den Kindern (dazu das nächste mal mehr). Dienstags macht Blanca mit den Mädchen einen Näh-Workshop in dem ich ihr helfe. Da auch einer von uns kochen muss, lande ich jedoch auch manchmal in der Küche statt beim Nähen. Mittwochs gibt es für mich keine besonderen Aktivitäten und Donnerstags mache ich noch einmal für eine halbe Stunde mit den Kindern „Zirkus“. Freitags kommen die Kinder erst um 16 Uhr zur Merienda da wir von 14-16 Uhr eine Versammlung haben. Samstags helfe ich auch immer mehr in der Küche und bin dort auch immer öfter alleine zuständig für die Pizza die es immer gibt. Nach dem Mittagessen übernehmen dann die Gartenleute die Kinder und setzten ihren Garten-Workshop von vor den Ferien weiter fort. Unter der Woche bin ich kaum noch im Garten. Martin hat dort eigentlich alles ganz gut im Griff und helfe dann lieber in der Bibliothek oder in der Küche.

Seit neustem merke ich, wie man mir immer mehr Verantwortung überträgt und ich mehr Freiraum und Vertrauen vor allem auch von Maria Marta bekomme (obwohl sie trotzdem noch ziemlich oft ihrem Kontrollzwang folgend kommt um zu schauen, was ich gerade mache). Neulich wollte sie mir mal wieder auf ihre typische Weise haarklein erklären, wie ich etwas wegzuräumen hätte und sagt plötzlich: „ach, du weißt das sowieso besser als ich“ und überlies mich mir selbst. Ich konnte meinen Ohren erst nicht trauen, aber da sie wirklich einfach wegging, beschloss ich diese Erfahrung als einen großen Fortschritt und Erfolg zu betrachten!