Montag, 12. April 2010

Wo? Wie? Was? ... darf ich?

Vorbereitungs- und Auswahlseminar
Im Oktober 2009 machte ich mich also auf den Weg nach Karlsruhe. Das jedoch nicht alleine. Die wesentlichen Vorbereitungen auf dieses Seminar bestanden darin, dass ich mit den verschiedensten Leuten aus Hamburg und Norddeutschland mailte, um herauszufinden, wie man am besten dorthin kommt und wo wir am besten die Nacht vorher verbringen würden (wegen der weiten Reise von Hamburg nach Karlsruhe mussten wir am Tag vorher anreisen). Letztendlich schafften wir zu viert in einem Auto den weiten Weg von Hamburg nach Karlsruhe in eine Jugendherberge. Das Seminar sollte das Wochenende andauern und die 2. Nacht sollten wir in der Waldorfschule von Karlsruhe verbringen. Keiner von uns wusste genau, was auf uns zukommen würde und wir waren alle gespannt auf die nächsten beiden Tage.
Was uns dann erwartete am Samstag war: eine ganze Menge netter und motivierter Leute, Wünsche und Träume, Unmengen von Informationen und eine Einführung in die Waldorfpädagogik. Im Wesentlichen ging es an diesem Wochenende darum, uns, die zukünftigen Freiwilligen, auf das vorzubereiten, was uns erwarten würde, wenn wir ein Jahr im Ausland verbringen würden.
Zwischen den Kennen-lern-Spielen, den Vorträgen und Berichten, den Gesprächen und Arbeitsgruppen tauchte jedoch immer wieder eine Frage auf: darf ich überhaupt? Die „Freunde“ hatten sich vorbehalten, erst nach dem Seminar zu entscheiden, wen sie ins Ausland versenden würden und wen nicht. Da wurden wir also auf alles, was uns erwarten würde, vorbereitet und wussten noch nicht einmal, ob wir „durften“.
Zum Abschluss des Seminars fanden noch einmal Gespräche mit jedem Einzelnen statt, die entscheidend sein sollten. Das Ergebnis erfuhren wir trotzdem erst einige Wochen später: ich zumindest erhielt einen Umschlag mit jeder Menge Info-Material und 4 Adressen, bei denen ich mich bewerben konnte.

Dienstag, 6. April 2010

Wie alles begann…

Im Frühjahr 2009 wurde ich erstmals auf die „Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V.“ aufmerksam durch einen Vortrag bei mir an der Schule. Eine Mitarbeiterin der „Freunde“ berichtete über ihre verschiedenen anthroposophischen Projekte auf der ganzen Welt. Obwohl es mir erschien, als hätte ich noch lange Zeit bis zu meinem Abi und der Zeit danach, informierte ich mich über die Möglichkeiten, mit den „Freunden“ ein freiwilliges soziales Jahr im Ausland zu machen. Ich entdeckte das „weltwärts“ Programm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Über verschiedene Träger (wie z.B. die „Freunde“) unterstützt das BMZ durch das Programm „weltwärts“ entwicklungspolitische Freiwilligendienste im Ausland.
Die Bewerbung für dieses Programm umfasste alleine schon 13 Seiten Fragebogen mit detaillierten Fragen über meine Bewegründe und Qualifizierungen für einen Freiwilligendienst sowie die Forderung nach einem Lebenslauf, Engagementsnachweisen und Zeugnissen. Mir wurde klar, dass das nächste Jahr anstrengend werden würde. Denn um einen der begehrten Plätze für das gut geförderte „weltwärts“ Programm zu ergattern, musste man zeigen, dass man wirklich qualifiziert und engagiert genug war.
Ich machte mich also an die Arbeit, sammelte Engagementsnachweise, kopierte Zeugnisse und beantwortete jede der 20 detaillierten Fragen des Fragebogens. Durch meine nicht ganz kontinuierliche Arbeit an der Bewerbung dauerte es bis nach den Beginn der Sommerferien, dass ich meine Bewerbung tatsächlich nach Karlsruhe zu den „Freunden“ abschickte.
Schon bald kam die Bestätigung, dass die „Freunde“ meine Bewerbung erhalten hatten und einen Monat quälender Warterei später schließlich das Anmeldeformular für das Vorbereitungsseminar. Und die etwas enttäuschende Nachricht, dass eine Teilnahme am Orientierungsseminar noch nicht bedeutete, dass man „genommen war“. Die „Freunde“ behielten sich vor, während des Seminars noch auswählen zu können, wen sie nehmen würden und wen nicht.
Also machte ich mich im Oktober 2009 auf den Weg nach Karlsruhe, einen weiteren Schritt meinem Traum entgegen.