Die Busfahrten verlaufen in etwa so:
Einsteigen gegen späten Vormittag
1 Film anschauen
Essen
Noch 1 Film
Erster Stopp in Posadas
Ein weiterer Film
Merienda/Kaffe-trinken
Film
Zweiter Stopp in Corrientes
Abendessen
Letzter Film für heute und danach
Schlafen
…
An unserem Ankunftstag dort und nach der erfolgreichen Suche eines Hostels, schauten wir uns erst einmal ein wenig die Stadt an. Auf dem hübschen Plaza in der Mitte der Stadt steht nicht nur das Regierungsgebäude, sondern auch eine große Kirche und etliche Restaurants und Geschäfte. Nach einer Stärkung in einer dieser Restaurants mit Blick auf die Kirche, schauten wir uns noch weiter in Salta um und planten die nächsten 2 Tage. Von Salta fährt der berühmte „Tren de las nubes“ (der Wolkenzug) in die Anden… leider überteuert und schon Monate vorher durch Massen an Touristen ausgebucht. Deswegen suchten wir uns andere Ausflugsziele. Einen Tag sollte es durch die Anden nach Cafayate gehen, berühmt für seinen Wein, und den anderen Tag zu den Salinas Grandes (ein riesiger Salzsee) in den Anden der argentinischen Nachbarprovinz Jujuy. Zu beiden Zielen konnte man einen Tagesausflug mit einer kleinen Reisegruppe und einem Reiseleiter buchen.
Leider lief bei unserer ersten Buchung etwas schief, sodass ich ohne meine Eltern die „Reise“ nach Cafayate antrat. Auf dem Weg dorthin schauten wir uns die verschiedensten Steinsformationen in den Anden an um schließlich in Cafayate selbst 3 Weinproben und ein Mittagessen hinter uns zu bringen. Danach blieb noch Zeit für eine kleine Stadtbesichtigung und auf dem Rückweg erneut Steinsformationen. Die ganze Fahrt wurde ständig begleitet durch die auf Englisch und Spanisch vorgetragenen Erklärungen und Geschichten unserer Reiseleiterin, was sehr interessant war, soweit ich es denn verstand.
Am nächste Tag fuhren wir dann, diesmal alle zusammen, zu den Salinas Grandes. Dafür schlängelten wir uns erst mal 4170m auf die Anden herauf. Wie das auch unter den Eingeborenen, besonders in Bolivien, üblich ist, kauten wir Coca-Blätter gegen die Höhenkrankheit. Es ist schon erstaunlich wie dünn die Luft da oben ist und wie kalt es doch plötzlich wird ohne das man wirklich friert. Der riesige Salzsee den wir dann erreichten ist faszinierend. Man kommt sich vor, als würde man übers Wasser gehen wenn man die Salzfläche betritt die mit einem Hauch von Wasser überzogen ist. Man könnte meinen, dass es sich anfühlt als würde man über einen zugefrorenen See gehen, aber irgendwie fühlt es sich anders an. Durch den absolut glatten und weißen Untergrund, der die Entfernungen nicht so klar darstellt, kann man ein paar lustige Fotos schießen…
Auf dem Rückweg machten wir Halt in Purmamarca, ein kleines Kaff, das sicher nur dort steht und (über)lebt weil es neben dem „siebenfarbigen Berg“ errichtet wurde und deswegen täglich Touristen durch das Dorf pilgern. Auf unsere Rückfahrt machten wir noch einen kleinen Stopp in einem Regenwald bevor wir zurück in unser Hostel gebracht wurden.
Am Samstag ging unsere Reise dann zurück nach Buenos Aires: geplant ca. 22 Stunden über die Panamericana. Doch uns kam was dazwischen: ein geplatzter Reifen. Trotz 4 Stunden die wir auf unsere Weiterfahrt mitten im Nirgendwo warteten hatten wir am Sonntagmorgen kaum Verspätung.
Nach einem faulen Tag in Buenos Aires brach dann unsere letzte gemeinsame Woche an. In dieser Woche ging es rüber nach Uruguay. Die Fahrt ging morgens früh los; und zwar mit dem Schiff! Von Buenos Aires bis Montevideo dauerte es knapp 3 Stunden und von dort ging es weiter mit dem Bus (ca. 1 ½ Stunden) bis Punta del Este. Das ist wohl der touristische Ort an der Küste Uruguays, im März jedoch schon fast leer. Ein leeres Hotel reiht sich ans andere. Unseres hatte die perfekte Lage: 2 Blocks vom Rio de la Plata und 2 Blocks vom Atlantik entfernt und vor der Tür „Cococ´s Grill“, wo es die besten Hamburger gibt die ich je gegessen habe!
Unseren Plänen noch 2 Nächte in Montevideo zu verbringen, wurde durch die Erkrankung meines Vaters ein Strich durch die Rechnung gemacht. So blieben wir also bis Freitagnachmittag in Punta del Este um die Sonne, das Meer und den Strand zu genießen.
Am Freitagabend fuhren wir zurück nach Montevideo, wo wir eine Nacht im Hotel verbrachten um am nächsten Morgen schon früh mit dem Bus weiter nach Colonia zu fahren, von wo unser Schiff zurück nach Buenos Aires gehen sollte.
Zurück in Buenos Aires hieß es dann Abschied nehmen für das nächste halbe Jahr. Mit dem Shuttlebus von Retiro schickte ich meine Eltern ca. 6 Stunden zu früh zum Flughafen (sie wollten das aber auch so!) und machte mich selbst auf meine 2 ½ stündige Busfahrt zurück in mein Heim.